Was morgen geschah
Aufmerksamen Lesern dieser Kolumne wird es nicht entgangen sein:
Ich kann die Zukunft voraussehen. Erst vor kurzem habe ich mich in dem
Gedicht "Mölli-Cocktail" verraten. Da hieß es: "Schneller Abbau/
von Hochprozentigem/ und von sich selbst." Um die unerträgliche Spannung
ein wenig zu mildern, möchte ich nun einen Überblick über
die Skandale der nächsten Jahre geben.
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2004: Um gegen sein seniles Image als zweiter Lübke anzukämpfen,
versucht Johannes Rau eine Affäre mit einer Praktikantin zu inszenieren.
Er bestellt sie unter dem Pseudonym "Paul von Hindenburg" bei einem von
Oskar Lafontaine geleiteten Ring. Versehentlich wird allerdings Andrea
Nahles geliefert.
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2005: Im Sinne des Skandalproporzes ist nach der SPD nun die CSU dran.
Wie die BILD-Zeitung anhand eines Flecks auf dem ihr zugespielten, blauen
Brautkleid seiner Frau feststellt, hatte Edmund Stoiber doch ein Sex-Leben.
Die Herkunft seiner Töchter bleibt aber weiter rätselhaft.
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2006: Rudolf Scharping gewinnt bei einem Preisausschreiben zum neuen
sozialdemokratischen Parteiprogramm ein Fahrrad. Glück im Spiel, aber
Pech in der Liebe: Gräfin Pilati verläßt ihn wegen Effenberg.
In seiner Verzweiflung versucht sich Scharping ohne Fallschirm von seinem
Fahrrad zu stürzen, landet aber bloß auf dem Kopf.
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2007: Noch nie in der Geschichte hat Platons Wort so gegolten wie heute:
die Könige sollen Philosophen und die Philosophen Könige
sein. Ulla Schmidt erhält den Medizin-Nobelpreis für ihre revolutionären
Einsichten in das Gesundheitswesen, Oskar Lafontaine für seine Weltökonomie
den in Wirtschaftswissenschaften. Und sogar Kurt Beck geht nicht leer aus.
Er wird mit dem alternativen Nobelpreis für Fußball ausgezeichnet.
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2008: Hillary Clinton stolpert bei ihrer Kandidatur zur ersten amerikanischen
Präsidentin über eine Jugendsünde. Wie ihre Gegner aufdecken,
hat sie mit 30 mehrere Zigaretten geraucht. Den Todesstoß versetzt
ihr dann eine Klage ihres Mannes wegen "Sexual Harrassment".
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2009: Es hatte also doch einen Grund, wieso sich Joschka Fischer eine
Wohnung im Frankfurter Nordend hielt: seine langjährige Affäre
mit Jutta von Dittfurth. Mit einer pompösen Hochzeit im Römer
wird die Verbindung des alternativen Traumpaars nun endlich legalisiert.
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2010: Schiebung bei "Deutschland sucht den Bundeskanzler". So soll
Dieter Bohlen bei seiner Interpretation der Nationalhymne Playback gesungen
haben. Und nur durch eine Vertrauensfrage im Bundestag konnte er klären,
daß QVC die Jury mit Monika Griefhahn, Thomas Anders und seiner Frau
Vanessa nicht zu seinen Gunsten besetzt hatte.
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