Henning Helmhusen |
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Geteiltes Leid für alle
Ob gegen Alter, Krankheit oder Pflege, gegen fast alles beschützen
uns staatliche Zwangsversicherungen vortrefflich. Außer gegen eines:
das Unglücklichsein. Diese weite Masche soll deshalb nun im sozialen
Netz geschlossen werden, und zwar mit einer neuen Sozialversicherung, die
anteilig je zur Hälfte von Arbeitgeber und Arbeitnehmer getragen und
fürs erste garantiert weniger als 20% vom Bruttogehalt betragen soll.
Die Begründung, wieso hier der Staat eingreifen muß, ist so einfach wie schlagend. Der Markt hat versagt. Offenbar gibt hier von allen Seiten einen immensen Bedarf. Aber das Laissez-Faire in dem Bereich hat nicht dazu geführt, daß private Versicherer mit entsprechenden Angeboten angetreten sind.
Ein erster Versuchsballon in der Richtung war die staatliche Lottoversicherung, die sich allenthalben sogleich einer großen Zustimmung erfreute. Nun soll die Rundumversicherung folgen. Es wird verschiedene Formulare für die Versicherungsfälle wie Liebeskummer, Beziehungsprobleme, Streß am Arbeitsplatz oder Angst vor dem Weltuntergang geben. Die Berechtigung der Unglücksansprüche wird dann schnell und unbürokratisch in den zahlreichen Zweigstellen der Bundesanstalt für Glück geprüft.
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Kolumnen <------------------------ |